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Ob als Experten oder Moderatoren, Berater oder Schlichter:
Mit Kompetenz und langjähriger Erfahrung unterstützen Beiräte Familienunternehmen bei der Entscheidungsfindung und helfen ihnen damit, ihre Erfolgsaussichten deutlich zu verbessern.

„Machen Familienunternehmer den Charakter des deutschen Mittelstands aus?“, fragt der Bundesverband der Deutschen Industrie e. V. in seinem vielzitierten „Faktencheck: Mittelstand und Familienunternehmen“. Die Antwort fällt eindeutig aus: Ja. Denn: Ein großer Teil der mittelständischen Unternehmen in Deutschland ist nach wie vor fest in Familienhand. Viele von ihnen blicken auf eine lange Tradition zurück. So werden beispielsweise mehr als die Hälfte der deutschen Familienunternehmen mit einem Jahresumsatz von mindestens 50 Millionen Euro von Eigentümern der zweiten oder dritten Generation geführt.

Die traditionellen Stärken familiengeführter Mittelständlern gelten dabei heute wie eh und je. Hauptkennzeichen ist die starke Bindung zwischen Eigentümer und „seinem“ Unternehmen, die sich vor allem durch ein hohes Maß an Verantwortlichkeit und Verbindlichkeit ausdrückt. Entsprechend sind Geschäftsstrategie in aller Regel mittel- bis langfristig ausgerichtet. Und: Familienunternehmen sind stets bestrebt, ihre Unabhängigkeit im Unternehmen zu erhalten, was nur auf der Grundlage finanzieller Sicherheiten möglich ist. Diese Stärke des „Für-Sich-Da-Seins“ kann sich jedoch gleichzeitig als Schwachstelle entpuppen: Familienunternehmen neigen tendenziell stärker dazu, sich nach außen hin abzuschotten und den eigenen Wahrnehmungskreis dadurch zu begrenzen. Weiteres Gefährdungspotenzial liegt in möglichen „außergeschäftlichen“ Konflikten zwischen Familienmitgliedern, vor allem auch wenn es um Nachfolgeregelungen geht.

Ein erfolgreiches Mittel, um die daraus entstehenden Gefahren zu vermeiden, ohne die Stärken des family business zu beeinträchtigen, ist die Einrichtung eines Beirats. Ein divers und kompetent besetzter Beirat bringt im Konzert der Entscheidungsträger zusätzliche gewichtige Stimmen auf der Basis von langjähriger Markt- bzw. Branchenerfahrungen in das Unternehmen ein und kann so in zentralen Entscheidungssituationen wertvollen Input zu liefern. In Zeiten, wo Märkte sich immer noch zunehmend in Richtung weiterer Globalisierung entwickeln, wo Entwicklungszyklen kürzer und die Marktbedingungen komplexer werden, kann dies für den Erfolg eines Unternehmens entscheidend sein.

Was können Beiräte leisten?

Expertenfunktion

Entsprechend ihrer Kompetenz lassen sich Beiräte so zusammensetzen, dass sie nicht nur über ein umfangreiches Wissen über Märkte, Branchen, Produktgruppen oder auch Personalia verfügen, sondern dass sich dieses Wissen auch inhaltlich ergänzt. Stehen wichtige Entscheidungen an, erweitert eine solche Kompetenz die Entscheidungsgrundlagen und erhöht die Wahrscheinlichkeit, die „richtige“ Entscheidung zu treffen.

Beraterfunktion

Wissen und Kompetenz sind gut – eigene Geschäftserfahrungen noch besser. Die Maßgabe muss dabei lauten: „Kritik erwünscht“. Denn nur so, in einer weithin unabhängigen Funktion, kann ein Unternehmen den größtmöglichen Nutzen aus seinem Beirat ziehen.

Schlichterunktion

Auseinandersetzungen über geschäftliche Fragen können in Familienunternehmen rasch ins Persönliche umschlagen. Eine „nüchterne“, sachorientierte Stimme kann in Verbindung mit hoher Fachkompetenz die daraus entstehenden Auseinandersetzungen oft schon im Ansatz verhindern.

Moderatorenfunktion

Mit jedem Generationswechsel wächst in Familienunternehmen in der Regel die Zahl der Personen, die im Unternehmen tätig oder mit ihm verbunden sind. Große Gesellschafterkreise sind komplexe Angelegenheiten, aus denen sich häufig delikate Konstellationen ergeben können: Nicht selten ist dabei der Einsatz eines Moderators gefragt.

Was gilt es bei der Auswahl und Zusammensetzung erfolgreicher Beiräte zu beachten?

Kompetenz, Integrität und Loyalität sind die Kerneigenschaften, die das Engagement, der Beiratsmitglieder prägen sollten. Dies kann nur dann authentisch geschehen, wenn diese persönlich und finanziell unabhängig agieren können. Durchaus wichtig: Neben der Bereitschaft zur (Zusammen)-arbeit müssen die neuen Mitglieder entsprechende Zeitkontingente mitbringen, um ihren Aufgaben gerecht zu werden; entsprechend angemessen sollte die Vergütung sein. Beiratsmitglieder sollten dabei möglichst in keinem engen Verhältnis zu den Entscheidungsträgern stehen, da sonst ihre Unabhängigkeit nicht gewährleistet werden kann. Wichtig ist es in jedem Fall, dass sie mit ihrer Kompetenz und ihrem Know-how werthaltiges Wissen und Erfahrung in das Unternehmen einbringen.
Fazit: Ob mit funktionalen oder operationalen Befugnissen ausgestattet oder als ein reines Beratergremium tätig: Beiräte bieten eine ausgezeichnete Gelegenheit, externe Kompetenzträger mit ausgewiesener Expertise ins eigene Unternehmen einzubinden – und dies unabhängig von betriebsinternen Zwänge und möglichen Interessenkonflikten. Mit ihrem breit angelegten Erfahrungsschatz bieten sie zudem ein hohes Maß an Absicherung gegen die Risiken folgenschwerer Fehlentscheidung und schaffen gleichzeitig neue Möglichkeiten, das eigene Netzwerks mit dem Erschließen neuer Personal- oder Geschäftskontakte zu erweitern!